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Ein Haus für die Jugend

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Diözesane Jugendbildungsstätte Haus Wohldenberg feiert 70-jähriges Jubiläum

Unzählige Erlebnisse und Erfahrungen junger Menschen sind mit diesem Ort verbunden. Seit nunmehr 70 Jahren ist der Wohldenberg die zentrale Jugendbildungsstätte der Diözese.

Das so genannte Amtshaus im Jahr 1948: Nach einer wechselvollen Geschichte dient das Haus seit nunmehr 70 Jahren als Anlaufstelle für die Jugend des Bistums. Fotos: Archiv

„Der Wohldenberg gehört unauslöschlich zu meiner Biografie. Die dortigen ‚Christustage‘, gestaltet durch profilierte Jesuitenpatres – wie ein Schwamm habe ich während meiner gymnasialen Oberstufe diese geistlichen Angebote aufgesogen“, berichtet beispielsweise Weihbischof Hans-Georg Koitz. 

Der Wohldenberg prägt das Leben

Wie der ehemalige Weihbischof haben viele Menschen ihre ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Wohldenberg gemacht und sie bis heute in guter Erinnerung behalten. Ein Zeichen dafür sind die Treffen vieler Ehemaliger alljährlich rund um das Fest Christi Himmelfahrt. Zu ihnen gehört auch Maria Behnke: „Ohne den Wohldenberg wäre mein Leben nicht so verlaufen, wie es jetzt ist. Er hat mir eine Richtung gegeben.“ Sie gehörte nicht nur zu den Jugendlichen, die die Anfangsjahre als Jugendbildungsstätte miterlebt und mitgestaltet haben, sondern hat sich auch sehr engagiert, als vor wenigen Jahren der Neubau des in die Jahre gekommenen Hubertushauses anstand. 

Kern der diözesanen Jugendbildungsstätte ist aber seit jeher das so genannte Amtshaus, das in den 1840er-Jahren als zentraler Sitz der Behörden des Ambergaues gebaut wird. Einige Zeit dient das Haus als Schlosshotel, bevor der Caritasverband Hildesheim das Gebäude 1920 kauft und dort ein Kinderheim für Großstadtkinder einrichtet. 1942 wird das Haus von der deutschen Wehrmacht beschlagnahmt und als Reservelazarett eingerichtet. Nach Ende des 2. Weltkrieges beginnen noch 1945 erste Verhandlungen mit der britischen Militärregierung über die Räumung des Lazaretts und die Einrichtung einer Jugendbildungsstätte. Im Mai 1946 schließlich ordnet die Militärregierung die Räumung an. Nicht einmal zwei Monate später – am 21. Juli 1946 – erfolgt die Einweihung als Jugendbildungsstätte.

Im Zuge des Neubaus des Hubertushauses wurde auch der Eingangsbereich verändert und behindertenfreundlich gestaltet. Foto: Archiv 

Bildungsstätte ermöglicht wertvolle Erfahrungen

Der Wohldenberg wurde schnell zu einem Angelpunkt für die Jugend im Bistum, die dort auf eine Kirche im Umbruch traf. Eine Gemeinschaftsmesse zum Erleben oder das Miteinander von Jungen und Mädchen waren für viele Jugendliche damals wichtige Erfahrungen. Lebhaft in Erinnerung bleibt vielen auch die Ursulinin Mater Alphonsa, die das Haus in den ersten 30 Jahren des Bestehens geleitet und maßgeblich geprägt hat.

Der „Berg“ wurde für viele zu einem zweiten Zuhause. Mit Schulklassen oder Jugendgruppen und -verbänden sind sie zu Besinnungstagen, Seminaren, Schulungen oder Großveranstaltungen hier zu Gast.

Doch Gebäude und Bildungsstätte unterliegen von Beginn an einem stetigen Wandel. Da das Haus schnell an seine Grenzen stößt, was die Unterbringungsmöglichkeiten betrifft, wird bereits in den Jahren 1952 und 1953 das Hubertushaus gebaut und wenige Jahre später erweitert. Auch das heutige Forsthaus wird bereits 1963 übernommen. Anfang der 1980er-Jahre werden ein neuer Speisesaal sowie Küche und Kapelle gebaut.

Mit den Jahren verändern sich  aber auch die Ansprüche der Nutzer. Waren in den Anfangsjahren noch große Schlafsäle möglich, entstehen durch Sanierungen mit der Zeit zunehmend kleinere Zimmer mit eigenen Bädern. Die letzte große Baumaßnahme war 2009 die Erichtung des neuen Hubertushauses. Damit ist das Haus Wohldenberg zunächst einmal gerüstet für die kommenden Jahre.

Kleine Chronik des Haus Wohldenberg

  • 1830: Unterhalb der Burg Wohldenberg wird das heutige Forsthaus errichtet.
  • 1840–1850: Ein weiteres repräsentativeres Amtshaus als zentraler Sitz der Behörden des Ambergaues wird gebaut.
  • 1896: Das Amtshaus wird zu einem Schlosshotel umgebaut.
  • 1920: Der Caritasverband Hildesheim kauft das Haus im Namen des Hildesheimer Bischofs und richtet ein Kinderheim für Großstadtkinder ein.
  • 1926: Der Bischof übergibt das Haus den Ursulinen von Duderstadt. Diese errichten das „Internat und Waldschule St. Ursula“.
  • 1942: Die deutsche Wehrmacht beschlagnahmt die Waldschule und verwandelt sie in ein Reservelazarett.
  • 1945: Gleich nach Ende des 2. Weltkrieges beginnen Verhandlungen über die Einrichtung einer Jugendbildungsstätte auf dem Wohldenberg.
  • 1946: Einweihung des Hauses durch Bischof Joseph Godehard Machens. Mater Alphonsa übernimmt die Hausleitung. Sie bleibt bis 1973.
  • 1952/1953: Das Hubertushaus wird unter dem Namen „Neues Haus" gebaut.
  • 1963: Das heutige Forsthaus wird übernommen.
  • 1964: Der sogenannte „Neue Neubau", das heutige Hubertushaus, und die Umbauten des Amthauses werden eingeweiht.
  • 1982: Der Neubau mit dem Speisesaal für 130 Personen, der neuen Küche und der Kapelle werden eingeweiht.
  • 2009: Der Neubau des Hubertushauses wird fertiggestellt.
     

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