Paulus kannte keine sozialen und kulturellen Schranken in der Gemeinde. Kennen Sie welche?
Schwestern und Brüder!
Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid „einer“ in Christus Jesus.
Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung.
Galaterbrief 3,26–29
Juden – Griechen, Sklaven – Freie, Frauen – Männer … Im Galaterbrief markiert Paulus scharfe Grenzen in der Gesellschaft der Antike. Und erklärt sie im gleichen Atemzug für unwichtig. In der Praxis hat diese Gleichberechtigung teilweise wohl funktioniert und viele für das Christentum gewinnen können. Und heute?
Ja, sagt der gute Christ, grundsätzlich sind alle gleich vor Gott. Aber, so denkt er still hinterher, mit dem …, mit der … oder gar mit solchen …? Selbst Pastoraltheologen erklären heute, dass gesellschaftliche Milieus sich mitunter scheuen wie Feuer und Wasser und je eigene, also getrennte Angebote brauchen.
Familien und Studenten, Moderne und Traditionelle, Mozart- und Hip-Hop-Freunde – jedem seine Messe, jedem seine Gemeinde, jedem Dorf sein Pfarrfest, jedem sein … Sind wir Christen tatsächlich alle „einer“? Wen dieser Christen würde ich beim Pfarrfest ansprechen, mit wem würde ich gemeinsam beten, wen zum Friedensgruß umarmen …?
Von Roland Juchem
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Pilger bei der Wallfahrt zur Jungfrau von Vasques im chilenischen Valparaiso. Foto: kna-bild |
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Frauen der kfd beim Katholikentag in Mannheim. Foto: kna-bild |
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Gläubige bei einem Gottesdienst in Yaoundé/Kamerun. Foto: kna-bild |
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Eine Christin im indischen Marienwallfahrtsort Madhu. Foto: kna-bild |
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Fans des 1. FC Nürnberg bei einer Dankeswallfahrt nach Vierzehnheiligen in Oberfranken. Foto: kna-bild |