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Weihnachten 2.0

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Bistum Essen erzählt die Geschichte von der Geburt Jesu auf WhatsApp

Wenn in der Heiligen Nacht das Handy vibriert, dann hat das in diesem Jahr vielleicht ganz andere Gründe als sonst. Das Bistum Essen will die Geschichte von der Geburt Jesu auf eine vollkommen neue, ungewohnte Weise erzählen. Nämlich über den Kurznachrichtendienst WhatsApp. Und jeder kann dabei sein. 

Es gibt wohl nichts, was es nicht gibt. Vom 4. Advent bis Anfang Januar 2016 will das Bistum Essen die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu auf eine - sagen wir - etwas unorthodoxe Art und Weise erzählen: Und zwar per WhatsApp in Kurznachrichten, Bildern und Videos – und das alles in „überlieferter Echtzeit“ wie es in einer Pressemeldung des Bistums heißt. Angefangen beim Treffen von Maria und Elisabeth über die wunderbare Geschichte im Stall bis hin zur Flucht nach Ägypten. Damit das Ganze nicht so trocken wie zuweilen manche Predigt daher kommt, werden die Textpassagen aus der Bibel mit Fotos und kurzen Videos ergänzt. Mehr wird jedoch noch nicht verraten. Nur über die Gründe für die ungewöhnliche Aktion äußert sich das Bistum. 

Potential für einen Bestseller

Die Online-Redaktion sammelte bereits mit Ostergeschichte auf WhatsApp gute Erfahrungen (Foto: Bistum Essen)

 „Die berührende und spannende Geschichte der Geburt Jesu ist im Kern zwar hinlänglich bekannt, aber die Geschichten von den Sterndeutern, dem Kindermord durch König Herodes und von der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, sind oft nicht mehr präsent und haben eigentlich Bestseller-Potenzial“, sagt Jens Albers, einer der Online Redakteure des Bistums. Er nimmt an, dass so mancher die Zusammenhänge in der Geschichte erst wahrnehmen und verstehen wird, wenn er man die gesamte biblische Überlieferung hört und nicht nur einzelne Passagen am Heiligen Abend. Um auch die Jugend zu erreichen, greift das Ruhrbistum in seiner „Verkündigung“ bewusst zu modernen Mitteln.

Wenn das Handy mitten in der Weihnachtsnacht bimmelt….

Bereits im vergangenen Frühjahr haben die Öffentlichkeitsarbeiter aus Essen „sehr gute Erfahrungen“ mit dem Medium Smartphone gemacht, das bei den meisten ja - anders als etwa Radio oder Fernsehen - eben doch die ganze Zeit über angeschaltet ist. Damals verbreitete die Online Redaktion die Geschichte von Tod und Auferstehung Jesu per Whatsapp. „Wir mussten die Anmeldung nach mehreren tausend Interessenten sogar stoppen.“, erinnert sich Online-Redakteur Simon Wiggen. Jetzt aber wollen die Essener besser vorbereitet sein.

Ungewöhnliche Stilmittel wie hier ein Ultraschallbild sind
nicht ausgeschlossen. (Foto: Bistum Essen)

Damit die Weihnachtsgeschichte so packend wie möglich rüber kommt, soll die Geschichte von der Menschwerdung Gottes sozusagen in Echtzeit, so wie es in der Bibel überliefert ist, transportiert werden. „Dass das Smartphone auch mal mitten in der Nacht vibriert, versteht sich am Heiligen Abend von selbst“, sagt Albers. Doch Angst vor einer wahren Spam-Flut muss niemand haben. Das Bistum will die Anzahl der Nachrichten aber möglichst gering halten, „damit niemand genervt ist“. Wer dabei sein will, sollte sich schnell noch die App WhatsApp auf seinem Handy installieren, sonst läuft gar nichts… Anschließend sollte man auf seinem Smartphone noch einen Kontakt mit dem Namen „Weihnachtsgeschichte“ sowie der Telefonnummer: 01579/2361776 hinzufügen, dann eine Kurznachricht mit dem Wort „Start” an den neuen Kontakt verschicken. Seinen Namen muss niemand nennen. Die Stabsabteilung Kommunikation im Bistum nimmt sämtliche Mobilnummer anonymisiert in eine Versandliste auf. Wer von dem Dienst genug hat, kann sich entweder mit der Nachricht „Stop“ abmelden, oder er löscht einfach den neuen Kontakt wieder von seinem Handy.

Ob nun mit oder ohne Whatsapp: Gesegnete Weihnachtszeit wünscht Ihnen,

Ihr Webreporter Andreas Kaiser


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