Wer im Advent - egal wo er gerade ist, am fernen Palmenstrand oder in der U-Bahn - endlich mal so beten möchte wie der Papst und fast sämtliche Ordensgemeinschaften es tun, der sollte sich unbedingt die App „Stundenbuch“ auf sein Smartphone oder Tablet laden.
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Die Startseite der "Stundenbuch"-App |
„Herr, öffne meine Lippen.“ - „Damit mein Mund dein Lob verkünde.“ Wer einmal eine Weile im Kloster verbracht und dort die Liturgie, in diesem Fall die morgendliche Laudes mitgemacht hat, der kennt das Gebet, diesen oft wunderschönen Wechselgesang zwischen Kantoren und Kantorinnen sowie der restlichen Gemeinschaft. Im monastischen Alltag ist der komplette Tag, das ganze Leben könnte man sagen, gut strukturiert. In den regelmäßigen Gebeten, die dem Beter bald in Fleisch und Blut übergehen, sucht der Mönch oder die Ordensfrau die Verbindung zu Gott. Wer seine Spiritualität auch so, abseits der Kloster, mal wieder auf Trab bringen möchte, der kann das tun, in dem er ganz simpel zu seinem Handy greift. Das sogenannte Brevier, das katholische Stundenbuch gibt es seit 2013 nicht nur jederzeit online, sondern seit neuestem auch als App für sämtliche Smartphones (egal ob mit Apple-, Android- oder Windows-Betriebssystem).
„Beten wie der Papst“ - und das in der Bahn, am Strand oder in der Pause auf dem Rastplatz oder während der Arbeit – ist nun überhaupt „kein Problem mehr“, wie es im Pressetext der Applikation heißt.
Vernetzt mit Millionen anderen Betern
Entwickelt wurde die App von dem Katholischen Pressebund. Das ist ein gemeinnütziger Verband zur Förderung der katholischen Publizistik mit Sitz in Bonn. Gegründet wurde der Verein 1964 von dem Kölner Prälaten Antonius Funke und von einer Gruppe katholischer Persönlichkeiten, Journalisten und Publizisten gegründet, zu der auch der spätere Erzbischof und Kölner Kardinal Joseph Höffner zählte. Vorsitzender ist seit Mai 2014 Stefan Lesting.
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Kapuzinerbruder Paulus Terwitte Foto: www.bruderpaulus.de |
Sein Vorgänger und Stellvertreter ist der bekannte, und im Netz überaus aktive Kapuzinerpater Paulus Terwitte. Der Ordensmann hat es längst auch zu seinem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht. Er sagt: „Wer die App öffnet, weiß: Ich kann jetzt die Texte beten, die der Papst betet. Sie vernetzt per Gebet mit Millionen von Beterinnen und Betern. Mit dieser App können sich z.B. Jugendgruppen spontan gemeinsam an der katholischen weltweit praktizierten Gebetsform des Stundengebetes anschließen und eine Vesper beten oder die Komplet, wie es täglich in den Klöstern geschieht. Ich bin glücklich, dass mein Traum erfüllt ist.“. Wer die von Bruder Paulus so heiß angepriesene App zumindest einmal ausprobieren möchte, findet hier die passenden Download-Links:
· Apple
· Android (Play Store)
· Android (Amazon App Store)
Im Windows Store gibt es einige Klagen, dass die Software bei dem ein oder anderen nicht funktioniere. Das kann ich so nicht nachvollziehen. Bei mir ging alles immer tadellos. Etwas nervig fand ich allerdings, dass die Schriftgröße nicht einfach so im laufenden Betrieb (mit Daumen und Zeigefinger) verstellt werden kann, wie das anderswo heute längst üblich ist, sondern umständlich über „Einstellungen“ angepasst werden muss. Auch ruckelte die Darstellung bei mir öfters mal, oder es wurden Seiten umgeblättert, ohne dass dafür eine Eingabe vorlag. Um auf einem immer anspruchsvolleren Markt mithalten zu können, sollten hier die Betreiber, auch wenn die App kostenlos ist, dringend nachbessern.
Ihr Webreporter Andreas Kaiser