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Die berufenen Vier

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Diakone blicken vor der Priesterweihe auf einjährigen Pfarrgemeinde-Einsatz zurück

Bischof Norbert Trelle weiht am kommenden Samstag vier neue Priester. Andreas Mühlbauer, René Höfer, David Bleckmann und Matthias Rejnowski werden im Gottesdienst am Pfingstsamstag, 14. Mai, im Hildesheimer Dom ihr Weiheversprechen ablegen. Hinter ihnen liegt das Diakonatsjahr. Dabei waren die Pries­teramtskandidaten erstmals richtig in einer Pfarrgemeinde gefordert.

Matthias Rejnowski, René Höfer, Andreas Mühlbauer, David Bleckmann werden am kommenden Samstag von Bischof Norbert Trelle zum Priester geweiht. Foto: Privat

Wie jemand, der alleine Auto fährt, nachdem er kurz zuvor den Führerschein gemacht hat – so hat es sich für Andreas Mühlbauer angefühlt. Nach seiner Weihe zum Diakon war der Priesteramtskandidat ein Jahr lang in der Pfarrgemeinde St. Joseph in Stadthagen. Er hat zum ersten Mal vor der Gottesdienst-Gemeinde gepredigt, er hat zum ersten Mal getauft, zum ersten Mal getraut und zum ersten Mal einen Menschen beerdigt. Er hat erste Erfahrungen in der pastoralen Arbeit gemacht, in der Seelsorge „Das war nicht einfach, aber ich habe an Sicherheit gewonnen“, sagt Mühlbauer.

Der 39-jährige Gifhorner ist dankbar für die Herzlichkeit, die er in der Gemeinde erleben durfte. „Da hat keiner gesagt: Heute ist nicht der Pfarrer da, sondern nur der Diakon. Ich hatte Freiraum, um mich auszuprobieren. Und wenn mal ein Fehler passiert ist, haben alle Wohlwollen gezeigt.“

Die Praxis in der Gemeinde hat auch David Bleckmann sehr geschätzt. „Ich habe erlebt, wie eine Pfarrei tickt, ich konnte sehr viel lernen. Wenn man dann bald als Priester der Liturgie vorsteht, ist der Schritt nicht mehr so groß“, meint Bleckmann (33). Der Hildesheimer absolvierte sein Diakonatspraktikum in der Wolfenbütteler Pfarrgemeinde St. Petrus. Er sei sehr dankbar für die gute Zeit und viele Begegnungen. Nun freue er sich, den Weg zu Christus und den Menschen als Priester weiterzugehen.

Schluss mit den „Trockenübungen“

„Es war eine tolle Gemeinde, es hat Spaß gemacht.“ Dieses Lob von Matthias Rejnowski geht nach Buxtehude. Die Gemeinde Mariä Himmelfahrt war der Ort, an dem Schluss war mit den „Trockenübungen im Pastoralkurs“. In der Gemeinde geht es nicht nur in der Theorie um Gottesdienste oder Beerdigungen: „Dann stehst du da und musst das gestalten“, erklärt Rejnowski. Er fange nun als Priester nicht bei Null an, sagt der 32-jährige Hannoveraner. Er habe gelernt, in der Arbeit Schwerpunkte zu setzen. Das Jahr habe auch seine Entscheidung bekräftigt, Priester zu werden: „Ich habe das Gefühl, dass mir diese Arbeit gut gelingt.“

Die Barmherzigkeit Gottes zu den Menschen bringen

Der Hannoveraner René Höfer verbrachte sein Diakonatsjahr in Braunschweig. In der Gemeinde St. Cyriakus war er besonders für die Jugend zuständig, auch machte er viele Besuchsdienste. „Menschen in Freud und Leid zu begleiten erfüllt mich sehr“, sagt der 37-Jährige. Er freut sich, dass seine Weihe zum Priester in das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit fällt. „Dass ich in Zukunft die Barmherzigkeit Gottes zu den Menschen bringen darf, bedeutet mir viel.“

Die Weihe im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit ist nicht nur für Höfer persönlich von besonderer Bedeutung, sondern auch für das Bistum Hildesheim: Vier Neu­priester in einem Jahr gab es zuletzt vor zehn Jahren.

Der Gottesdienst mit der Weihe der neuen Priester durch Bischof Norbert Trelle am Pfingstsamstag, 14. Mai, beginnt um 10 Uhr im Hildesheimer Dom.

Volker Bauerfeld


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