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Vier Fragen zur Firmung

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Nach einer Firmung bei Verwandten in Bayern habe ich vier Fragen: Warum findet sie an einem Wochentag statt, wenn Angehörige schlecht anreisen können? Woran orientiert sich das Firmalter? Warum können Paten und Großeltern nicht teilnehmen? Wie ist der Ablauf der Firmung? J. S., Dresden

 

Zur ersten Frage: An welchem Tag die Firmung stattfindet, ist regional unterschiedlich. In vielen Fällen findet sie am Wochenende statt. Da die Firmung meist vom Bischof oder Weihbischof gespendet wird, müssen die Pfarrgemeinden schon mal mit Wochentagen vorliebnehmen. Bei mehreren Hundert Gemeinden reichen allein die 52 Wochenenden selbst bei mehreren Firmspendern nicht aus. Für die Firmlinge und ihre Angehörigen/Freunde ist das weniger praktisch. Manche Bischöfe beauftragen daher auch Priester (z.B. Domkapitulare, Dechanten), die Firmung zu spenden.

Zur zweiten Frage: Das Firmalter variiert. Maßgeblich ist: Wann sind die Jugendlichen reif und offen genug, sich mit dem Thema zu befassen und sich persönlich mit dem Glauben auseinanderzusetzen? Mit 12 sind viele zu jung und mit 14 (am Höhepunkt der Pubertät) zu albern. Vielerorts hat sich ein Firmalter von 16 Jahren etabliert. Zudem sind dann alle Jugendlichen noch in der Schule, so dass ihr Tagesablauf am ehesten eine regelmäßige Firmkatechese zulässt.

Zur dritten Frage: Natürlich können Großeltern und Paten an der Firmfeier teilnehmen. Das ist erwünscht. Entscheiden sollte der Firmling, wen er bei diesem Fest dabeihaben möchte.

Zur letzten Frage: Der Ablauf der Firmung entspricht im Wesentlichen einer normalen Eucharistiefeier. In deren Mitte erfolgt die Firmung. So werden vor oder nach der Predigt die Firmbewerber vorgestellt bzw. nach vorne gerufen. Dort legen sie ein Glaubensbekenntnis ab. 

Dann betet der Firmspender für die Firmlinge, ebenso tut das die Gemeinde still. Während die Firmbewerber im Halbkreis oder in einer Reihe stehen, steht ihr Firmpate hinter ihnen und legt ihnen die rechte Hand auf die Schulter. Leise fragt der Firmspender den Jugendlichen nach dem Namen (er kennt ja nicht alle persönlich) und sagt dann laut: „N., sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Dabei legt er die rechte Hand auf den Kopf des Firmlings und zeichnet mit dem Daumen ein Kreuz auf die Stirn. Der Gefirmte antwortet „Amen“. Der Spender sagt weiter: „Der Friede sei mit dir“; der Gefirmte antwortet: „Und mit dir.“ Danach gehen die Firmlinge auf ihre Plätze, der Gottesdienst nimmt seinen gewohnten Gang. Der Ablauf findet sich im „Gotteslob“ unter Nr. 577–579.

Von Roland Juchem

 


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