Eine vorgezogene Weihnachtsbescherung gab es für rund 400 Flüchtlingskinder und ihre Eltern, die derzeit in der Hildesheimer Mackensen-Kaserne untergebracht sind: Unterstützt von Bischof Norbert Trelle verteilten Schüler der Hildesheimer Marienschule Päckchen mit kleinen Überraschungen.
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Hildesheimer Marienschüler bereiten gemeinsam mit Bischof Norbert Trelle Flüchtlingen in der Mackensen-Kaserne eine vorweihnachtliche Überraschung. Foto: Branahl |
Die Idee stammt von den Jungen und Mädchen selbst. Aufgerüttelt durch Medienberichte über das Schicksal der Flüchtlinge fassten die Gymnasiasten spontan den Entschluss: „Wir wollen etwa für die Menschen tun, die zwar auf oft gefährlichen Wegen zu uns gekommen sind, sich jetzt aber immer noch Sorgen um ihre Zukunft machen müssen.“ Melanie (14) fasste die Gedanken ihrer Mitschüler so zusammen: „Wie können wir ein besinnliches Weihnachtsfest feiern, wenn wir genau wissen, dass es so vielen anderen schlecht geht?“
Eine logistische Meisterleistung mit vielen Fragen liegt hinter den Schülern: Womit können wir den vielen hundert Kindern und Erwachsenen eine Freude machen? Was gehört in ein Weihnachtspäckchen? Wie bekommen wir das alles von der Schule in die Flüchtlingsunterkunft? Wie beschenken wir überwiegend muslimische Menschen aus Anlass eines christlichen Festes?
Weil alle mit anpackten – bis hin zum Hausmeister, den Lehrern und Eltern – stand am Ende eine gelungene Überraschung: Die Flüchtlinge freuten sich über die bunt verpackten Kartons mit Spielzeug, Seife, Deo und anderen nützlichen Kleinigkeiten. In langer Reihe standen sie geduldig an, um dann das Geschenk entgegen zu nehmen: „Jetzt brauche ich drei Päckchen für die kleinen Mädchen dort. Und dann für ein paar Erwachsene“, rief Bischof Trelle in den Lagerraum und wurde prompt mit Nachschub bedient.
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Bischof Norbert Trelle im Gespräch mit den Flüchtlingskindern in der Hildesheimer Mackensen-Kaserne. Foto: Branahl |
„Wir wollten mit unserer Aktion zeigen, dass uns das Schicksal der Flüchtlinge nicht kalt lässt“, erläuterte Schulleiterin Eva-Marie Schleich die Beweggründe. „Damit hat die ganze Schule ein wichtiges Zeit für Menschlichkeit gesetzt“, lobte der Hildesheimer Bischof, der sich im Anschluss noch mit allen Helferinnen und Helfern zum Gedankenaustausch traf.
Stefan Branahl