52 Impulse bis zum Traualtar
Eine neue App soll die Hochzeitsplanung für Katholiken einfacher machen. „Ehe.Wir.Heiraten“ bietet neben etlichen praktischen Tipps auch spirituelle Impulse.
Das Brautkleid auswählen, Gäste einladen, einen guten Veranstaltungsort finden, das Menu zusammenstellen – bevor einem die Hochzeitsglocken läuten, gibt es viel zu erledigen. Damit Brautpaare „im Vorbereitungsstress nicht untergehen“, brachte vor kurzem die Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung (AKF) die App „Ehe.Wir.Heiraten“ auf den „Hochzeitsmarkt“. Wie das berühmte Taschenmesser stammt allerdings auch diese Idee nicht aus Deutschland sondern aus unserem Nachbarland, der Schweiz.
Die App bietet vor allem Katholiken zahlreiche praktische Tipps für den „schönsten Tag des Lebens“, wie kürzlich die Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) schreibt. Bei den wöchentlichen „Push-Nachrichten“ handelt es sich mal um kurze Texte, Bilder oder ein Video. Am Anfang muss man zunächst das Hochzeitsdatum eingegeben. „Es macht am meisten Sinn, die App zu installieren, wenn man in den nächsten zwölf Monaten heiratet“, sagt David Walbelder. Walbelder ist in der AKF zuständig für die „beziehungsbegleitende Bildung“.
Insgesamt erhalten die Brautpaare vom Zeitpunkt ihrer Anmeldung bis zum Hochzeitstag 52 Impulse. Und irgendwann zwischendurch zwei „Überraschungs-Nachrichten“. Bei allen vor einer Heirat notwendigen Schritten gibt die App organisatorische Tipps: von der Terminvereinbarung mit dem Standesamt, sie erinnert einen daran, noch die Geburtsurkunde für das Aufgebot herauszusuchen oder ein Treffen mit dem Pfarrer zu vereinbaren…. „Andererseits werden aber auch die Themen Spiritualität, Kommunikation und Sexualität aufgegriffen“, meldet die KNA. „Der Gedanke ist eigentlich, vom organisatorischen Fokus wegzukommen und die Paare dabei zu unterstützen, dass sie nicht das komplette Jahr vor der Hochzeit damit verbringen, Gästelisten zu schreiben oder DJs zu buchen“, sagt Walbelder. Wer will, könne auch mit der Kirche näher in Kontakt kommen und sich über Termine und Veranstaltungen der Bistümer informieren.
Praktisches und Spirituelles
„Um den Spaß-Faktor zu erhöhen“, versendet die App ab und zu auch „witzige Fakten“ zu altbekannten Ritualen. „Über Hochzeitsbräuche kann man in der App zum Beispiel erfahren, dass das tschechische Äquivalent zu unserer Hochzeitstorte dort die Nudelsuppe ist, mit der sich das Paar dann gegenseitig füttert“, sagt Walbelder. Naja, besser als das altbekannte Nudelholz scheint mir dieser Brauch allemal… ;-)
Die App findet man – neben dem Google Play - und dem Apple-Store - auch im Internet auf der Seite www.ehe-wir-heiraten.de. Passend zur App hat die Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildungaber auch eine Webseite zum Thema „kirchlich heiraten“ erstellt. Hier erfährt man Wissenswerte zum Ehe-Sakrament und kann nachlesen, wie man so eine „Traumhochzeit“ am besten gestaltet.
Der Vorläufer der App kommt wie oben bereits angedeutet aus dem Bistum Sankt Gallen in der Schweiz. 2015 wurde dort „Ja, ich will“ von der Fachstelle „Partnerschaft, Ehe und Familie“ veröffentlicht. Agenturmeldungen zufolge kommt die Mischung des Programms „Ehe.Wir.Heiraten“ bei den Nutzern gut an; jedenfalls bei Fabian und Carina aus Münster. Die App erinnere einen daran, „woran man alles denken muss und wo man sich alles melden muss“, sagt Fabian. „Und dann gibt es schöne Impulse, die man sich durchlesen kann. Das bietet einen schönen Ausgleich.“
Na denn, kann ja nichts mehr schief gehen…
Ihr Webreporter Andreas Kaiser